Über uns

Eine Kehdinger Besonderheit stellt sich vor:

Liebfrauenbrüderschaft von 1472

Schiffergesellschaft von 1671

Haben diese Gesellschaften heute in Assel noch eine Bedeutung?

Wir meinen JA!

Denn die Gesellschaften wurden einst gegründet, um unverschuldet in Not geratenen Menschen zu helfen und auch in einer Zeit der sozialen Absiche­rung gilt noch der Leitspruch der Gilden „Gott zu Ehr und den unverschul­det in Not geratenen Menschen zum Besten handeln.“

Zur Entstehungsgeschichte der Gesellschaften

Die Liebfrauenbrüderschaft von 1472 und die Schiffergesellschaft von 1671 hatten einst die Aufgabe anderen Menschen zu helfen und darüber hinaus die Geselligkeit zu pflegen. Deshalb hatten die Gesell­schaf­ten in einer Zeit ohne sozialen Absicherung einen sehr hohen Stellen­wert. Zum Beispiel lag das Beerdigungswesen jahrhundertelang in den Händen der beiden Gesellschaften. So war den Armen ein würdiges, christliches Begräbnis gesichert. Von 1900 bis 1961 benutzte man in der Kirchengemeinde Assel einen Leichenwagen, der von der Liebfrauen­brüderschaft angeschafft worden war. Aber auch in diesem Bereich wurde das Pferd durch motorisierte Wagen ersetzt und das Bestattungswesen ging in andere Hände über.

Das Prinzip der Nachbarschaftshilfe wird besonders in der Brandgilde, als Untergliederung der Liebfrauenbrüderschaft deutlich. Sie setzte damit eine Tradition fort, die schon vor 1671 bei der Schiffergesellschaft bestanden hatte. Jeder konnte sich auf diese Weise mit Haus und Hof gegen Feuersnot und den damit verbundenen plötzlichen Ruin versichern. Die Satzungen von 1640 und spätere Eintragungen belegen, daß diese < Versicherung > nach dem Gesetz der Gegenseitigkeit funktionierte und ein Jeder dem Andern zu helfen hatte. So hatte auch ein jedes Mitglied Feuerhaken, Leitern, Eimer, Feuerpatschen, usw. bereitzuhalten. Wer diese Dinge bei der jährli­chen Kontrolle nicht in Ordnung hatte, wurde mit Strafgeldern belegt, die wiederum den Geschädigten zugute kamen.

Wie diese kleinen Beispiele aus der Geschichte zeigen, helfen die Gilden ganz und gar uneigennützig und versuchen deshalb ihre Einnahmen durch das jährlich stattfindende Wintervergnügen zu bestreiten und den Überschuß nach dem Wahl­spruch auf ihrem Banner “ WOHLZUTUN UND MITZUTEILEN VERGESSET NICHT “ in der Kirchengemeinde Assel zu verteilen.